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Vereinschronik

Gründung

Schon 1968 fanden sich in Magstadt zwei junge Männer denen die Hege und Pflege von dem Biotop Gewässer sehr am Herzen lag - selbstverständlich nicht ohne den Hintergedanken in diesem Zusammenhang später auch mal fischen zu können.

Sie stellten deshalb bei der Gemeinde Magstadt einen Antrag auf Überlassung des Eissees, dem auch stattgegeben wurde.

In Eigenleistung verlegten sie daraufhin von dem damals noch vorhandenen Salzgräble einen Überlauf in den Eissee, um diesem damit Frischwasser und somit auch Sauerstoff zuzuführen. Ein Ablauf in den Planbach (Rankbach) war bereits vorhanden.

Der erste Besatz an Edelfischen fiel auch äußerst bescheiden aus. Es handelte sich lediglich um zwei Exemplare, ein Spiegelkarpfen und ein Schuppenkarpfen, dennoch musste Futter zugegeben werden.

Nach geraumer Zeit gesellte sich ein dritter Angelfreund hinzu und das Interesse an der Gewässerpflege und natürlich an der Angelei wurde immer ernster genommen. Wen wundert es also, dass die Möglichkeiten, welche der kleine Eissee den drei Kameraden bot, diese nicht mehr befriedigten, zumal die Gemeinde das Gewässer jeweils nur für ein Jahr verpachtete und somit längerfristige Hege- und Besatzmaßnahmen nicht möglich waren.

Man suchte also nach anderen Möglichkeiten und so kam es, nachdem man einige bekannte Interessenten eingeladen hatte, am 21. Februar 1970 zur Gründungsversammlung des Angelsportvereines Magstadt.

Nach der Gründungsversammlung setzte sich die Vorstandschaft wie folgt zusammen:

  • Richard Malota, 1. Vorstand
  • Siegfried Beuter, 2. Vorstand
  • Bruno Rabinsky, Wasserwart
  • Stefan Horn, stellv. Wasserwart
  • Fred van Roon, Jugendwart
  • Franz Tost, Schriftführer und Kassenwart
  • Ferdinand Röder, Beisitzer

 

Weitere Gründungsmitglieder waren:

  • Walter Bareither
  • Ernst Böttcher
  • Alfred Kopp

Die am Gründungstag verabschiedete Satzung wurde gemäß Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juni 1970 in zwei Punkten noch detailliert und der Verein dann am 22. September 1970 unter der Nr.: VR.571 als

Angelsportverein Magstadt 1970 e.V.

in das Vereinsregister in Böblingen eingetragen.

Als Aufgaben und Zweck des Vereins wurden schon damals u.a. folgende Punkte definiert:

  • Hege und Pflege des Fischbestandes in Verbindung mit einheitlich geregelten Schutzmaßnahmen
  • Reinerhaltung der Gewässer
  • Übermittlung der Meldung von Verunreinigungen an die zuständigen Stellen
  • Vorschläge zu deren Beseitigung

Punkte also, die in der damaligen Zeit, als noch allgemein dem Angeln an sich das Hauptinteresse galt, für einen Angelsportverein nicht unbedingt selbstverständlich waren.

In den vergangenen Jahrzehnten haben jedoch gerade diese Punkte mehr und mehr an Bedeutung gewonnen und das Aufgabengebiet der Angelvereine hat sich dementsprechend geändert.

 

Vereinsgewässer Hölzersee

Es gab nun einen frisch gegründeten Angelsportverein doch das wichtigste fehlte noch - ein geeignetes Gewässer. Der Hölzersee, das einzige größere Gewässer in Magstadt hatte in früheren Zeiten zwar als Badesee eine lange Tradition war aber zu der Zeit noch Bestandteil der gemeindeeigenen Jagd und als solches auch verpachtet.

Dennoch wurde am 24. Februar 1970 ein Gesuch zur pachtweisen Überlassung des Hölzersee's an die Gemeinde gerichtet.

Dem Gesuch wurde stattgegeben und die ersten und gleichzeitig auch umfangreichsten aber auch für damalige Verhältnisse teuersten Arbeiten konnten beginnen – das Ausräumen des Hölzersee's.

Im Jahre 1910 war der See noch ein recht stattliches Gewässer mit einer Wasserfläche von nahezu 25.000 qm und einem Wasserinhalt von ca. 35.000 cbm. 1970 jedoch, im Gründungsjahr des Vereines, konnte man kaum noch von einem See sprechen.

Der Westteil war total verlandet, und nur ein Teil davon konnte überhaupt noch als Feuchtbiotop angesprochen werden. Der östliche Teil war nicht viel besser, übrig blieb eigentlich nur der Teil um den Auslauf - ein etwas größeres verschilftes und teilweise verlandetes Sumpfloch.

Mit Feuereifer und Ideenreichtum ging man zur Sache. Doch schon nach wenigen Wochenenden Schwerstarbeit, an denen man versuchte mit Hilfe eines selbstgebauten "Schlammkarrens" den Schlamm an Land zu befördern, kam man zu der Erkenntnis, dass hierbei mit Muskelkraft und noch so viel gutem Willen nichts zu erreichen ist.

Der Einsatz eines Unimogs mit Seilwinde an zwei weiteren Samstagen war zwar eine wesentliche Arbeitserleichterung, brachte aber den Angelsportverein seinem Ziel, den See zu entschlammen nur unwesentlich näher.

Immerhin waren nach überschlägigen Berechnungen ca. 6.000 cbm Schlamm zu entfernen. Dies aber konnte, wenn effektiv gearbeitet werden sollte, nur industriell, sprich maschinell geschehen. Aber woher sollte ein so junger Verein hierfür die finanziellen Mittel nehmen.

Durch Sammelaktionen, Spenden, Einbringen von Bausteinen seitens der Mitglieder und durch die Aufnahme von zwei Bankdarlehen, für welche die Gemeinde Magstadt als Eigentümerin des See's die Bürgschaft übernahm, konnte das Geld zusammgetragen und die Arbeiten an verschiedene Firmen übergeben werden.

Danach ging die Arbeit zügig voran. Dennoch dauerten die Aushub- und Abfuhrarbeiten ca. vier Wochen bis dann am 18.Februar 1971 die Hauptarbeit getan war und die ASV-Mitglieder erst mal aufatmen konnten.

Allen Institutionen, Behörden, Firmen, Geschäften sowie deren Inhaber oder Vertreter und auch allen Privatpersonen, die Mitglieder mit eingeschlossen, die den Angelportverein damals und z.T. bis heute in vielfältiger Weise unterstützt haben soll an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen der Dank des Vereines zum Ausdruck gebracht werden.

Wie schon gesagt - die Hauptarbeit war getan aber es folgten noch unzählige Arbeitsstunden, eine Besatzmaßnahme eingeschlossen, bis dann am 01. und 02. Mai 1971 die 1. öffentliche Veranstaltung am Hölzersee stattfinden konnte, zu der dann u.a. alle Gemeinderäte zu einem offiziellen Anangeln eingeladen wurden.

Für den noch jungen Verein war dies zwar ein voller Erfolg, der auch zu dem dringend notwendigen Prestige beitrug, doch leider waren die Wettbewerbsbedingungen denkbar ungünstig - es regnete und war für diese Jahreszeit viel zu kalt.

Schon kurze Zeit danach, am 02.07.1971 wurde deshalb in einer Ausschusssitzung beschlossen, dass für künftige Veranstaltungen dieser Art ein Zelt erstellt werden soll, und dieser Beschluss hat auch heute noch, nachdem das Maifest des Angelsportvereines längst zur Tradition geworden ist, Gültigkeit.